Mein Favorit November 2012:
Leopard am Talek-Fluss. Die Masai Mara ist geprägt durch größere und kleinere Wasserläufe. Der größte und bekannteste ist der Mara-Fluss. Einer der wichtigsten Nebenflüsse ist der Talek-Fluss, und der hat wieder einen Nebenfluss, den Olare Orok. An diesen beiden Flüssen haben die Leoparden ideale Lebensbedingungen. Es gibt viele Felsspalten und kleine Höhlen. Im Wurzelwerk uralter, mächtiger Bäume finden sie Unterschlupf. In den Busch- und Baumgalerien entlang der Bäche findet sich die Lieblingsbeute der Leoparden, die Impala, in großer Zahl. Nach meinen Beobachtungen hat die Zahl der Leoparden im Talek-Olare Orok Gebiet seit 2006 deutlich zugenommen. Aber es ist immer noch ein ganz besonderes Erlebnis für einen Fotografen, diesen scheuen Einzelgänger vor die Kamera zu bekommen. (Weitere Leoparden unter "Was ist neu?", Oktober 2012)
Mein Favorit Oktober 2012:
Löwe in der Masai Mara. Das Gebiet der Masai Mara ist mit ca. 1500 qkm nur etwas größer als der Kreis Lippe, und das streng geschützte Kerngebiet hat nur ein Drittel dieser Größe. Das ist für afrikanische Verhältnisse eher winzig. Und doch gibt es hier eine der größten Löwenpopulationen. Der Grund ist die hohe Wilddichte und diese ist möglich, weil besondere klimatische und geologische Bedingungen über mehrere Monate im Jahr einen sehr guten Graswuchs ermöglichen. Diese vielen hunderttausend Pflanzenfresser sind natürlich eine ideale Basis für die größten afrikanischen Fleischfresser. Im übrigen Kenya geht die Anzahl der Löwen aber dramatisch zurück. Die meisten werden vergiftet. (Mehr Löwen unter „Was ist neu?“, Oktober 2012)
Mein Favorit September 2012
Moschusochsen im Dovrefjel. Im September war ich nochmal im Dovrefjel. Die Aussicht auf die Brunft dieser urigen Tiere ließ mich den Weg nach Norden antreten. Vor der norwegischen Westküste lag die ganze Zeit ein Sturmtief. Das sorgte für extreme Situationen: Schneegestöber, Starkregen, dichter Nebel und Sturm, dass man sich nicht auf den Beinen halten konnte. Aber für die Brunft war ich etwas zu früh da. Die Bullen interessierten sich schon für die Kühe, aber die Kühe waren noch eindeutig abweisend.
Mein Favorit August 2012:
Serval in der Masai Mara. Das Gras war in diesem August sehr hoch im Kerngebiet der Masai Mara, weil die große Menge der Gnus aus der Serengeti über den Sand-River in die Außenbereiche der Masai Mara gezogen war und nun weiträumig außerhalb des Kerngebietes weidete. Das machte die Aussicht auf Servalbeobachtungen sehr gering. So habe ich es als Glücksfall registriert, dass wir einen hohen Termitenhügel fanden, in dem eine Servalkatze ihre drei Jungen sicher großzog. Die Jungen hatten ein ausgeprägtes Spielbedürfnis. Spannend wurde es, als sich eine Löwin an den Termitenhügel heranpirschte. Die Jungen hatten sie lange vor uns bemerkt, und als sie zum Sprung ansetzte, verschwanden die Jungen blitzschnell im sicheren Termitenhügel. Die Löwin konnte nur noch mal an den Eingängen Witterung aufnehmen. (Weitere Serval unter "Was ist neu?)
Mein Favorit Juli 2012:
Moschusochsen im Dovrefjel, Norwegen. Für einige tausend Jahre waren die Moschusochsen aus Norwegen verschwunden. Im vorigen Jahrhundert wurden im Dovrefjel wieder Moschusochsen ausgewildert. Nach einigen Rückschlägen ist der Bestand nun auf über 300 Tiere angewachsen und man hofft, dass er sich langfristig bei 400 Tieren auf einer Fläche von ca. 400 Quadratkilometern stabilisiert. Anfang Juli war noch viel Schnee in den Bergen, und so hatten wir die Chance, Moschusochsen auf Schneeflächen zu fotografieren. Ingmar war für uns ein sehr sachkundiger Führer im Gelände. Das ergab für uns einige besondere Fotosituationen. (Mehr Moschusochsen unter „Was ist neu?“)
Mein Favorit Juni 2012:
Seeadler im Romsdalfjord, Norwegen. Ende Juni war ich mit meinem Bruder bei Hilmar Wichmann im Romsdalfjord. Mit seinem kleinen Boot sind wir morgens und abends rausgefahren. Hilmar hatte kleine Fische geangelt und in kleine Stücke geschnitten. Im Revier des jeweiligen Adlerpaares angekommen, warf er diese Stückchen über Bord und lockte damit die Möwen an, hauptsächlich Silber- und Mantelmöwen. Durch das Geschrei der Möwen wurden bald die Adler aufmerksam und näherten sich unserem Boot. Hilmar zeigte dem Adler dann einen Fisch und wenn der Adler eine Höhe von etwa 30 Metern hatte, warf er den Fisch soweit er konnte. Der Adler setzte dann zum Sturzflug an und wir Fotografen hatten drei bis fünf Sekunden Zeit, um zu zeigen, ob wir unsere Kamera beherrschen und unsere Reaktionen noch ausreichen. (Mehr Adler unter „Was ist neu?“)
Mein Favorit Juni 2012
Eisberge in der Diskobucht/Grönland. Zum vierten Mal waren die riesigen Eisberge vor der Westküste Grönlands Ziel meiner Fotoreise. Wir waren sechs Fotografen und hatten damit die Chance, für uns ein Boot zu mieten. Jens Ole war unser Skipper, und wir waren fast jeden Abend zu Mitternacht mit seinem Boot „Clane“ draußen zwischen den Eisbergen. Aber auch von Land aus verfolgten wir das Farbspiel der sinkenden Sonne auf den Eisbergen und die Eis Drift im Kangia Eisfjord. Ende Mai/Anfang Juni geht die Sonne schon nicht mehr unter und unser Tag dauerte 24 Stunden. Schlafen nach Bedarf. (Mehr Eisberge unter „Was ist neu?“)
Mein Favorit Mai 2012:
Bären in Karelien, Finnland. Es zog mich drei Tage nach meinem 75sten Geburtstag wieder zu den Braunbären nach Karelien. Ich hatte mir Bären im Schnee gewünscht und der Wunsch wurde erfüllt. Nach zwei Ansitzen setzte Tauwetter ein und es folgte starker Regen und Schneetreiben. Nur weil ganz besondere Fahrzeuge zur Verfügung standen, war es möglich, durch Wälder und Sümpfe zu den Ansitzen zu kommen. Die Bären waren wie üblich zu dieser Jahreszeit sehr aktiv und das erhöhte die Fotochancen. Mit der 5D Mark III in der Kombination mit dem 2,8/70 – 200 mm und den Konvertern 1,4 und 2,0 bin ich gut klargekommen. Wenn das Fell der Bären allerdings trocken war, hatte der Autofokus manchmal Probleme.
Mein Favorit April 2012:
Kraniche am Hornborga See, Schweden. Auf ihrem Zug nach Norden sammeln sich viele Kraniche in der ersten Aprilhälfte am Hornborger See. Das ist ein Flachwassersee, der zwischen den Städten Falköping und Skara liegt. Am Südrand des Sees sammeln sich tagsüber auf einigen Dutzend Hektar Fläche etliche tausend Kraniche. In diesem Jahr lag die Schätzung bei 25.000 Exemplaren. Es finden sich aber auch immer viele hundert Singschwäne ein. Wenn die Kraniche zur Nacht in die flachen Seebereiche abgeflogen sind, wird weiträumig Getreide ausgestreut, und die Vögel finden sich am anderen Morgen wieder sehr früh ein. Die Paare sind schon in Balzstimmung und führen tolle Tänze auf. (Mehr Kraniche unter „Was ist neu?“)
Mein Favorit März 2012:
Moschusochsen auf Grönland. Wieder einmal bei den Moschusochsen in Westgrönland am Rande des nicht mehr ganz so ewigen Eises. Denn bei den vier Besuchen seit 2009 konnte ich den Rückgang des Eises deutlich wahrnehmen. In diesem Jahr war es sehr kalt. Als wir in Kangerlussuaq das Flugzeug verließen, zeigte das Thermometer minus 43 Grad Celsius. Solche und noch tiefere Temperaturen sind für die Moschusochsen kein Problem. In der trockenen Kälte fühlen sie sich wohl, denn sie waren Weggefährten der Mammuts. Regen bekommt ihnen nicht, weil ihr langes, dichtes Fell sehr gut vor Kälte schützt, aber nicht gefettet ist. Regen dringt sofort bis auf die Haut und kühlt das Tier aus. (Mehr Moschusochsen unter „Was ist neu?“)
Mein Favorit Februar 2012:
Schneehuhn auf Grönland. Um den Jahreswechsel Februar/März war ich wieder mit ein paar Freunden auf Grönland. Wir haben uns am Westrand des Festlandeises aufgehalten, dort wo noch vor einigen Jahren ein mächtiger Eispanzer lag, der sich langsam zurückzieht. Auf den freigelegten Grund- und Endmoränen verbreitet sich sofort die Polarweide und bildet sehr bald ein sehr dichtes und ganz niedriges Gestrüpp. Dieses bietet den Schneehühnern einen guten Schutz, und die Blattknospen sind eine gute und stets zur Verfügung stehende Nahrung. Da in dieser Region Grönlands sehr wenig Niederschlag fällt, im Winter also auch sehr wenig Schnee liegt, sind die Lebensbedingungen für das Schneehuhn (wohl Alpenschneehuhn) sehr gut. (Mehr Schneehühner unter „Was ist neu?“)