Mein Favorit November 2011:
Leopardin und ihr Schatten. Leoparden sind Einzelgänger, sagt man. Ich habe in diesem Jahr erlebt, dass diese Leopardin ein junges Gnu jagte. Als sie es durch Ersticken getötet hatte, kam ein sehr starker Leopard. Sie begrüßten sich kurz. Dann zog der Leopard die Beute ins hohe Gras. Da war auch noch ein einjähriges Jungtier. Gegen Abend konnte man beobachten, wie alle drei auf einer kleinen Lichtung ausgiebig miteinander spielten. Ein Verhalten, das man von Löwen gewohnt ist. (Mehr Katzen unter "Was ist neu?)
Mein Favorit Oktober 2011:
Kronenkraniche. Auch in der Masai Mara tanzen im Oktober die Kraniche. Auch hier sind die Kranichpaare immer zusammen. Gemeinsam gehen sie auch gegen einen Schreiseeadler vor und schlagen ihn in die Flucht. Die weiten Steppen sind für sie eine ideale Umgebung, weil sie immer einen guten Überblick haben. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen in nördlichen Breiten, die durch Jahreszeiten bedingt in großen Gruppen lange Wanderflüge unternehmen, können sie sich in ihren Gebieten aufhalten und sind, wie andere Kranicharten auch, Einzel- bzw. Paargänger, die meist ein Kranichleben lang zusammenbleiben. (Mehr Vögel unter "Was ist neu?)
Mein Favorit September 2011:
Elefanten in der Masai Mara. In diesem Jahr zogen mehr Elefanten durch die Masai Mara als in den Jahren zuvor. Auffallend war die große Anzahl Jungtiere. In Gruppen bis zu einem Dutzend Tieren ziehen sie durch die Steppe. Gute und reichliche Nahrung finden sie im Uferbereich der vielen großen und kleinen Bäche, die in diesem Jahr gut mit Wasser gefüllt waren. Es hatte in den Wochen zuvor in der Masai Mara gut geregnet, daher waren auch noch viele Gnus da, die aber meist außerhalb des Schutzgebietes weideten. (Andere Tiere der Masai Mara unter "Was ist neu?")
Mein Favorit August 2011:
Walrosse. Die Tierwelt zu Lande und zu Wasser auf und um Spitzbergen wurde in den vergangenen drei Jahrhunderten von europäischen Jägern in für uns heute unvorstellbarem Maße ausgeplündert und an den Rand der totalen Vernichtung gebracht. Es ist der norwegischen Verwaltung zu danken, dass seit einigen Jahrzehnten über Teile der Inselgruppe und für bestimmte Tier- und Vogelarten strenge Schutzbestimmungen gelten. Der Bestand an Walrossen erholt sich langsam. Sie zu töten war sehr einfach. Sie haben keine Scheu vor Menschen, können über Wasser sehr schlecht sehen und sind sehr neugierig aber nicht aggressiv. Sie kamen bis an unsere Schlauchboote. Aber ich muss zugeben, dass es eine Weile gedauert hat, bis ich mich an diese Nähe zu den riesigen Tieren gewöhnt hatte – und das im Polarmeer.
Mein Favorit Juli 2011:
Polarbär am Strand. Mein Bruder und ich haben mit einer Gruppe Schweden, Norwegern, Engländern und Franzosen die Inselgruppe Svalbard umrundet. Wir nennen diese Inselgruppe Spitzbergen. Dem holländische Kapitän Barents beeindruckten im späten 16ten Jahrhundert die vielen spitzen Berge. Wesentlich später kam die Inselgruppe unter norwegische Verwaltung. Als wir die Inselgruppe umrundeten, kam die Nachricht, dass eine Gruppe junger Engländer von einem Eisbären angegriffen wurde und ein Jugendlicher getötet wurde. Der Drang nach immer mehr Nervenkitzel kombiniert mit Unkenntnis örtlicher Besonderheiten und Missachtung der Lebensgewohnheiten anderer Lebewesen führt immer wieder zu Konflikten und Unfällen – nicht nur auf Spitzbergen.
Mein Favorit Juni 2011:
Mitternacht in der Disco-Bucht. Am 8. Juni entstand dieses Bild in der Disco-Bucht, genau um Mitternacht. Am Horizont die Silhouette der Disco-Insel. In diese Bucht entlässt der Kangia Gletscher die größten Eisberge der nördlichen Polarwelt. In diesem Jahr habe ich neben den riesigen Eisbergen besonders die kleinen Treibeisstück im Sucher gehabt. (Beispiele in „Was ist neu?“). Die Formen und Farben sind sehr vielfältig. Die Farben entstehen durch die sehr tiefstehende Sonne um Mitternacht. Das möglichst niedrige Boot gleitet bei Windstille im rechten Winkel zu den Sonnenstrahlen. Durch die Bewegung des Bootes verändern sich der Lichteinfall und damit die Farbe der Eisstücke in Bruchteilen von Sekunden. Das heißt, den meisten fallen diese Motive gar nicht auf.
Mein Favorit Mai 2011,
Kämpfende Bären. Einige hundert Meter von der finnisch-russischen Grenze entfernt habe ich Anfang Mai auf Bären angesessen. Es war ein großartiges Erlebnis. Der Schnee war schon geschmolzen – ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Bären waren seit etwa vier Wochen nach ihrer Winterruhe wieder auf den Beinen, immer auf der Suche nach Fressbarem. Durch die erhöhte Aktivität waren die Chancen, sie vor dem Ansitz zu haben, groß. Die beiden Bären gerieten sich zu meiner Freude direkt vor meinem Ansitz ganz heftig in die Wolle. Allerdings war es schon sehr spät: 22.30 Uhr. Das ist auch in diesen Breiten (65°08'N) Anfang Mai sehr spät. Da waren ISO 6400 und Blende 2,8 nötig. Trotzdem ließ die Verschlusszeit keine scharfen Bilder zu. Aber die „Wischer“ geben etwas von der Dynamik der Situation wieder. (Mehr Bilder unter "Was ist neu?")
Mein Favorit April 2011,
Kahlschlag in Schweden. Fährt man mit dem Auto durch Schweden, hat man den Eindruck, die Wälder haben kein Ende. Doch tauchen immer wieder Flächen auf, die „abgeerntet“ wurden. Skandinavien ist erst seit einigen tausend Jahren eisfrei, und es hat sich noch keine besondere Humusschicht gebildet. Die „skandinavientypischen“ Baumarten wurzeln zwischen den Felsen. Wenn die Erntemaschinen über die Flächen gezogen sind, ist die Vegetation weitgehend zerstört und es sieht wieder so aus, als läge die Eiszeit erst wenige Jahrhunderte zurück. Aber besondere Algen färben die Felsbrocken sehr eindrucksvoll.
Mein Favorit März 2011,
Polarlichter auf Grönland. Anfang März war ich wieder auf Grönland. Die Meldungen über erhöhte Sonnenaktivität ließen mich hoffen, dass es zu Polarlichtern kommt. Als ich ankam, war aber zunächst einmal heftiger Sturm und Schneefall angesagt. Aber dann baute sich eine Hochdruckwetterlage auf, es wurde kälter und der Himmel klar. Bei minus dreißig Grad bekam ich kalte Füße und Hände aber auch Aufnahmen wie ich sie mir erträumt hatte. Ohne Stativ geht gar nichts. Für die Aufnahmen benutzte ich die EOS 5D Mark II mit dem Objektiv 17 – 40 mm. AF war ausgeschaltet (Vorsicht: unendlich ist nicht am Anschlag) und Zeitautomatik eingeschaltet mit 2/3 Blende minus und ISO 2000. Die Belichtungszeit lag zwischen 8 und zwölf Sekunden je nach Intensität des Polarlichtes. Soweit das Technische, das Emotionale war unbeschreiblich. (Mehr Bilder unter "Was ist neu?")
Mein Favorit Februar 2011:
Grönländische Schlittenhunde. Diese Hunde kamen mit den Inuit nach Grönland und sind das Ergebnis einer Jahrtausende langen Auslese unter härtesten klimatischen Bedingungen und für extreme Ansprüche an Gesundheit, Kraft und Ausdauer. Sie sind keine Haus- und Kuscheltiere, sondern eher Wildtiere, leben unter allen Bedingungen draußen und dürfen südlich des Polarkreises nicht gehalten werden. Sie sind wahre Energiebündel und sehr anspruchslos. Ihr Fell wärmt wie kein anders aus der Tierwelt. Ohne diese Tiere wäre es den Inuit wohl nicht möglich gewesen, über mehrere tausend Jahre in diesen nördlichen Breiten zu überleben.
Mein Favorit Januar 2011:
Winter bei uns. Das war mal wieder ein echter Winter. Über viele Wochen hatten wir immer wieder Neuschnee und es wurde auch richtig kalt. Aber die Graugänse hielten durch und nutzten so lange es möglich war die letzten freien Wasserflächen. Wenn die dann über Nacht zufroren, zeigten sie im Morgenlicht Bilder, die an eine Galaxie erinnerten.