Zur Ausrüstung:
Angefangen hat es bei mir mit der Lektüre des Buches „Die Photographie freilebender Tiere“, das ich unter den Büchern meines Vaters fand. Herausgegeben hatte es etwa 1940 Dr. habil. Fritz Steiniger. Bemerkenswert: Am Ende seines Buches geht er darauf ein, dass der Diafarbfilm „Agfa Color neu“ mit seinem kleinen Format von 26 x 38 mm den großen Formaten bei der Projektion wohl ebenbürtig und die Farbe wohl die Zukunft sei.
Vom Lohn meiner ersten Semesterferienarbeit kaufte ich mir eine Edixa und die Fernlinse Kilar 400/5,6 von Kilfitt. Nachdem ich das Novoflex kennen gelernt hatte, wechselte die Optik, und nachdem Minolta eine gute TTL Messung anbot, wechselte die Kamera. Da man an das Novoflex ohne großen Aufwand andere Kameras anschließen konnte, war es kein Problem, in den Siebzigern auf das kleine Olympus-Gehäuse zu wechseln, das ein auffallend leises Verschlussgeräusch hatte. Der Novoflex PIGRIFF wurde dann noch mal mit den 400 und 560mm Achromaten von Leitz „veredelt“. Der Wechsel zu Nikon erwies sich für mich als Irrweg, und über die Video-Camera XL 1 kam ich 1998 zu Canon.
2002 habe ich noch gesagt: Digital kommt mir nicht ins Haus! Dann habe ich mir Anfang 2003 vor einer Reise in die Extremadura doch eine EOS D60 zugelegt nur um wenigstens etwas mitreden zu können und war zunächst von dem Faktor 1,6 sehr angetan, dann von dem geringen Kamerageräusch. Als ich später noch die ausgezeichneten Ergebnisse sah, ging mein Schwenk in Richtung Digital weiter. Aber auch als die D300 dazu kam, war ich nicht wirklich zufrieden, weil der interne Speichervorgang viel zulange dauerte, wenn es darauf ankam, auch mal schnell eine Serie festzuhalten. Die EOS Mark II (Faktor 1,3) und die EOS 20 D (Faktor 1,6) gleichen diesen Mangel jetzt aus.
Faszinierend für mich ist die Möglichkeit, fernab der Heimat die schlechten Ergebnisse zu löschen, die Bilder zu beurteilen und zu sortieren und die eine oder andere Aufnahme schon mal mit PS zu „optimieren“ als Vorgeschmack auf die Arbeit zu Hause.
Die Canon Optiken sind grundsätzlich gut. Aus der freien Hand benutze ich überwiegend das EF 28-300 mit einem sehr guten IS und ebenso sehr guten optischen Leistungen über den ganzen Bereich. Vom Stativ bzw. vom Ansitz ist das Sigma-Objektiv 300-800mm seit Januar 2004 mein absoluter Favorit. Es deckt fast jede Situation ab. Die Canon-Tele sind seitdem „in Pension“. Nur das 400/4,0 DO kommt noch zum Einsatz, weil es einen guten Stabilisator hat und wegen des geringen Gewichts gut aus der freien Hand genutzt werden kann. Die Kombination EOS Mark 2 + EF 70-200/2,8 ist wegen der großen Öffnung der Optik sehr für Aktionsaufnahmen wie z. B. anfliegende Adler geeignet.
Nach der XL1 kommt nun bei passenden Gelegenheiten die XL2 zum Einsatz. Die Qualität der Videoaufnahmen ist beachtlich und die Einsatzmöglichkeit der EF Objektive faszinierend.
Die Projektion der digitalen Bilder und Filme hat für mich inzwischen eine ernstzunehmende Qualität erreicht und hat bei der Handhabung und den Möglichkeiten der Projektoren die traditionelle Diaprojektion überholt.
Die Entwicklung ist rasant. Mal sehen, wie es weitergeht.
Zwischenzeitlich wurde aus der EOS Mark 2 die EOS Mark 2 neu, und die EOS 20D wurde zur EOS 30D. Die Verbesserungen sind nicht gravierend, aber im Einsatz vor Ort doch eine Erleichterung.
Es hat sich einiges getan: Ich benutze nicht mehr die Canon XL2. Sie war zu groß, und ich musste mich zu oft entscheiden: Foto oder Video. Da ich die Videoaufnahmen eigentlich nur für kurze Sequenzen in meinen Vorträgen benutzt habe, um hauptsächlich Umgebung wiederzugeben, habe ich versucht, ob Aufnahmen mit einer kleinen Videokamera auch ausreichen. Ich habe dies mit der Full-HD Canon HV 20 gemacht und muss sagen, dass ich sehr überrascht war, mit welcher Qualität ich diese Videobilder projizieren kann. Seitdem habe ich diese kleine Kamera ständig dabei, kann sie mit einem Klick neben der Fotokamera auf dem Stativ montieren und im Bedarfsfall sofort einsetzen.
Die Probleme mit der EOS Mark III im Bereich des AI-Servo sind auch an mir nicht vorbeigegangen. Ich bin mal gespannt, wie Canon das in den Griff bekommt. Mit der EOS 40D komme ich sehr gut klar, und sie kommt in der Leistung nahe an die Mark III heran.
Die Entwicklung ist rasant. Foto und Video rücken näher zusammen. Die EOS 5D Mark II (Vollformat) und die EOS 7D (Faktor 1,6) sind jetzt im Einsatz. Mit der Videofunktion habe ich noch nicht viel Erfahrung. Nur soviel: Bei der Verwendung längerer Brennweiten ist die Verwendung eines sehr soliden Stativs zwingend erforderlich. Die Schärfekontrolle ist nur unter Schwierigkeiten möglich. Die Qualität der Videoaufnahmen ist allerdings sehr gut.
Der AF im Fotomodus scheint mir bei beiden Kameras besser zu sein als bei Vorgängermodellen, und die Bildfolge bei der 7D ist sehr schnell. Sie scheint die der 1D Mark III noch zu überbieten. Zur Zeit bin ich mit dieser Kamerakombination sehr zufrieden.
Stand September 2012: Die EOS 5D Mark III hat die Mark II abgelöst. Der größte Vorteil der Mark III für mich ist die Nutzung hoher ISO Einstellungen. Aufnahmen mit ISO 6400 sind für mich ohne Einschränkungen nutzbar. Das ist in vielen Situationen am Morgen und am Abend sehr nützlich.
Für meine Videoaufnahmen benutze ich jetzt die CANON Powershot SX 50 HS. Der Stabilisator und die Bildqualität (MOV) sind sehr gut. Bei dem großen Zoombereich (50fach) war ich erst sehr skeptisch, aber die Ergebnisse sind überzeugend. Bedauerlich ist, dass kein externes Mikrofon angeschlossen werden kann und kein Fernauslöser für Video vorhanden ist.
Stand September 2013: Es hat lange gedauert, bis Canon endlich das 200-400mm Objektiv auf den Markt brachte. Sehr teuer, aber sehr gute Konzeption und sehr gute Abbildungsleisung. Es ersetzt das 500mm, 4,0. Aber es ist vielseitiger. Die 7D habe ich durch die 70D ersetzt. Sie ist fast so schnell wie die 7D, lässt sich aber mit deutlich höherern ISO Werten benutzen. Die Videofunktion wurde wesentlich verbessert: Die Schärfeverfolgung während der Aufnahme ist präzise und verlässlich.
Stand September 2015: Das Canon 200-400mm ist die ideale Linse für den Ansitz. Wenn ich lange im Gelände unterwegs bin, wird es nach ein paar Stunden ganz schön schwer. Als ich von der guten Abbildungsleistung des Tamron 150-600mm hörte und dazu noch den Preis und das geringe Gewicht erfuhr, habe ich mir diese Linse für lange Wanderungen zugelegt. In Kombination mit der Canon 5 D Mark III erreiche ich tadellose Ergebnisse.
Stand April 2017: Die Canon 80D und die Canon 5 D Mark IV an dem Canon 200-400mm sind gute Kombinationen. Wenn es bei Wanderungen nicht ganz so schwer sein soll, benutze ich das Tamron 150-600mm G2. Als Kamera für immer dabei und für alle Fälle hat sich inzwischen die Lumix FZ 2000 bewährt. Damit kann ich bei Foto und Video praktisch alles machen.
Stand Januar 2018: Nun habe ich mich entschieden - ich fahre zweigleisig. Spiegelreflex: Canon 5D M IV und 80 D, das EF 200-400mm verkauft und das Tamron 150-600mm G2 ist jetzt die lange Brennweite. Spiegellose: Sony alpha 6500, alpha 7 S II, RX 10 IV. Die Spiegellosen bieten bei deutlich geringerem Gewicht gleiche Qualität bei Bild und Video. Die RX 10 IV ist ein "Universalgenie": Handliche Bridge-Camera, ein vergleichbarer Brennweitenbereich von 24-600mm, f=4,0, Zeitlupe, Zeitraffer, Pufferspeicher für zeitversetzte Videos. Mit der Sony-Optik 100-400mm an der alpha 6500 habe ich einen optischen Bereich von 150-600mm und wenn ich den 1,4fach Converter nutze sogar von 210-840mm und das bei einem Gewicht, das mich auf Wanderungen nicht wirklich belastet und als Fluggepäck kein Problem ist. Und das alles bei sehr guter optischer Leistung. Erstaunlich sind auch die Ergebnisse (Bild und Video) der alpha 7 S II bei schlechten Lichtverhältnissen. Ich habe schon mehrfach gute Aufnahmen machen können, ohne dass ich mit bloßem Auge habe etwas erkennen können. Der lautlose Verschluss ist auch manchmal sehr zweckmäßig. Es verstärkt sich bei mir immer mehr der Eindruck, dass sich die weitere Entwicklung bei Foto und Video im Bereich der Spiegellosen. abspielt. Und darum möchte ich auf diesem Gebiet Erfahrungen sammeln.
Stand Januar 2020: Mit dem Jahreswechsel 19/20 wurde auch der Wechsel zu Sony komplett. Lange hatte ich mir eingeredet, ich könnte zweigleisig fahren. Der Grund war, dass ich z. B. mit der 80D und dem 70-200 auch in Kombination mit dem 1,4-fach Konverter viel und gut und gerne gearbeitet habe. Aber wann immer ich von einem zum anderen System wechselte und es schnell gehen musste, kam Stress auf, weil ich nicht mehr spontan die richtigen Tasten, Knöpfe und Einstellungen fand. Bei der Frage, welches System wohl eines Tages in der Ecke stehen würde und langsam wertlos würde, kam ich auf Canon. Anfang 2019 hatte ich mir zwar noch die EOS RP zugelegt, aber die konnte im Vergleich mit der Alpha 9 nicht mithalten. Den gesamten Canon Gerätebestand habe ich MPB angeboten und einen nach meiner Einschätzung guten Preis bekommen. Die Sony Optiken 200-600mm und 70-200mm f2,8 vervollständigen jetzt die optische Ausstattung. Auf Reisen und bei Wanderungen hat sich das Gewicht um einige Kilogramm reduziert.