Mein Favorit Dezember 08:

Kraniche im Rehdener Gestmoor

Außer dem großen Sammelgebiet der Kraniche an der Ostseeküste gibt es noch einen Sammelplatz bei Linum nordwestlich von Berlin. Dort sammeln sich Kraniche in ähnlich großer Zahl wie an der Ostsee. Viele von ihnen kommen auf der Ostroute über die baltischen Staaten. In den letzten Jahren hat sich noch ein weiterer Sammelplatz entwickelt. In der Diepholzer Moorniederung sind abgetorfte Moorflächen wieder gewässert worden und bilden eine gute Umgebung für die Kraniche. Da immer mehr Flächen mit Mais bebaut werden, auf denen die Kraniche nach dem Abernten im Herbst gute Nahrung finden, ist die Diepholzer Moorniederung eine gute Zwischenstation auf dem Weg in die Winterquartiere. Dort bleiben sie, solange die Witterung und das Nahrungsangebot das zulassen. Das bietet dann für den Fotografen die Möglichkeit, die Kraniche in unseren Breiten auch mal im Schnee zu erleben.

Mein Favorit November 08:

Kraniche an der Ostsee

Jedes Jahr wieder treffen an der Ostseeküste einige zehntausend Kraniche aus Skandinavien ein. Die meisten kommen im Oktober und sammeln sich für die Nachtzeit in den seichten Boddengewässern. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich des Ostteils der Halbinsel Darß und der Insel Großer Werder. Ideal für die Kraniche ist eine Wasserhöhe von 10 – 40 Zentimeter. Da sind sie während der Nacht vor nahezu allen Feinden geschützt. Die Kraniche aus dem Norden treffen auf immer mehr Artgenossen, die in Norddeutschland ihren Nachwuchs großgezogen haben. Kraniche lieben flache Wasserfläche. Diese gingen im Zuge von Entwässerungsprojekten immer weiter zurück. Zum Glück für die Kraniche aber auch für uns Menschen haben verantwortliche Planer erkannt, dass Oberflächenwasser gehalten und nicht abgeleitet werden muss.

Mein Favorit Oktober 08:

Junge Serval beim Spiel

Die großen Katzen kamen reichlich vor die Kamera in diesem Jahr in der Masai Mara. Die kleine Katze, den Serval, hatte ich bis jetzt erst einmal nachts am Talek River gesehen. Der Serval ist dämmerungs- und nachtaktiv. Es war daher eine große Freude, als John, unser Fahrer, einen Serval im hohen Steppengras entdeckte, der offensichtlich auf der Jagd war. Wir folgten dieser schlanken hochbeinigen Katze langsam und im nötigen Abstand. Nach einer Weile konnten wir ihre weiten Sprünge beobachten, als sie Beute machte. (Siehe: Kenya >  Serval) Sie schluckte die hamstergroße Beute komplett runter. Das ließ uns vermuten, dass sie in der Nähe Junge zu versorgen hatte. Am nächsten Morgen fanden wir ihre beiden Jungen, und die boten uns gute Spielszenen.

Mein Favorit September 08:

Löwenbabys schmusen gerne

Zweimal galt mein Hauptinteresse in der Masai Mara der Wanderung der Gnuherden und ihre Überquerung des Mara Flusses.  Dabei war mir die Häufigkeit meiner Begegnungen mit den drei Großkatzen Löwen, Leoparden und Geparden aufgefallen. In diesem Jahr waren nun die großen Katzen der Schwerpunkt meiner fotografischen Bemühungen. Fotografische Erfolge in der Masai Mara hängen sehr an den Fähigkeiten und Erfahrungen des Fahrers. Seine Ortskenntnisse und sein Auge für die Besonderheiten sind sehr hilfreich. Ich war zum drittenmal mit John unterwegs, und es war mal wieder faszinierend. Die großen Katzen kamen reichlich vor die Kamera: Jagend, schlafend, spielend, liebend, schmusend, streitend.

Mein Favorit August 08:

Mara-Crossing

In diesem Jahr war manches anders. Die riesigen Herden aus der Serengeti waren schon im August in Richtung Norden gezogen und so über die Tansanisch/Kenianische Grenze. Dabei überquerten Hunderttausende Gnus den Mara Fluss. Es hatte aber Ende August im Quellgebiet des Mara Flusses ungewöhnlich heftig geregnet, und daher führte der Mara Fluss Hochwasser. Das Wasser reichte bis an die Steilwände des Ufers. Normalerweise gibt es zwischen dem Wasser und dem Steilufer einen schmalen Streifen. Als die riesigen Herden den Fluss überquerten, ertranken nach Einschätzung von Experten ca. 10.000 Tiere in den Fluten.

Mein Favorit Juli 2008/2

Orcas, Prince-William-Sound Alaska

Mein Favorit Juli 08: Orcas in den Fjorden der Kenai-Halbinsel. In der zweiten Woche waren wir auf Booten in den vielen Fjorde der Kenai- Halbinsel und des Prince-William-Sound unterwegs. Das ist eine einzigartige Welt. Immer wieder tauchen Buckelwale und Orcas auf, Gruppen von Seelöwen sonnen sich auf schroffen Felsen, und Seeotterfamilien treiben auf dem Rücken liegend im kristallklaren Wasser, und Weißkopfseeadler haben jeden exponierten Baum entlang der Küstenlinie besetzt. Die Tankerkatastrophe von 1989 der „Exxon Valdez“, bei der sich 40000 Tonnen Rohöl in das Ökosystem des Prince-William-Sound ergossen, scheint weitgehend überwunden zu sein. Nach neuen Erkenntnissen gehören Orcas, die unter dem Namen „Killer-Wale“ zu leiden haben, zu den intelligentesten Lebewesen unseres Planeten. Bei der Erforschung ihrer Sozialstrukturen stoßen Wissenschaftler immer wieder auf erstaunliche Zusammenhänge. 

Mein Favorit Juli 08:

Über Grönland

Im Sommer wird Alaska von CONDOR direkt angeflogen. Es sind Tagflüge, und die kürzeste Verbindung geht über Grönland. Man hat die Sonne während des ganzen Fluges im Süden, d. h. im Flugzeug von der linken Seite. Daher ist es gut, einen Fensterplatz auf der rechten Seite vor oder hinter der Tragfläche zu haben. Wenn dann noch ein kräftiges Hoch über Grönland liegt, ist die Luft wolkenfrei und lässt einen herrlichen Blick auf die größte Insel der Erde zu. Die gesamte Eismasse auf Grönland geht zwar zurück – das ist besonders an der Küste zu sehen – aber das Inlandeis hat sein Aussehen noch nicht wesentlich verändert. Wenn dann die Scheibe im Flieger nicht verkratzt, vereist oder beschlagen ist, kann man diese einmalige Landschaft aus einer ungewöhnlichen Perspektive fotografisch festhalten.

Mein Favorit Juni 08:

Braunbär beim Lachsfang

Ende Juni steigen die Lachse in den Flüssen des Katmai-Nationalparks in Alaska. So wurde mir gesagt, und so flog ich mit meinem Bruder und einem Freund los und war am 25. Juni vor Ort. Es stiegen noch keine Lachse. Aber am nächsten Tag tauchten sie vereinzelt auf. Am darauf folgenden Tag war es schon ein richtiger Lachszug im Brooks-River. Doch an den Brooks-Falls kamen sie erst am Sonntag an – unserem letzten Tag dort. Und sie sprangen, und die Bären fingen, und wir „schossen“, was die Kamera hergab. Es war eine wahre Freude, und es bestätigte sich einmal mehr, dass zur Naturfotografie eine große Portion Glück gehört.

Mein Favorit Mai 08:

Papageientaucher

Nach Island wollte ich immer schon mal. Als ich hörte, dass ein Freund genau das vorhatte, schloss ich mich seinen Planungen an, und wir erreichten Island am 9. Mai. Das war eine gute Zeit. Skuas, Papageientaucher, Sterntaucher sowie Eisberge, Gletscher und Wasserfälle gab es reichlich, und das Wetter spielte mit. Es zeigte sich einmal mehr, dass bedeckter Himmel und auch leichter Regen für ausgezeichnete Farben sorgen. Die Sterntaucher waren zu Lande, zu Wasser und in der Luft eine Herausforderung.

Mein Favorit April 08:

Abfliegender Kranich

Als ich in diesem Jahr am 23. April in Mittelschweden ankam, lag in den Bergen noch ein halber Meter Schnee. Gegen Morgen fiel das Thermometer noch auf unter minus zehn Grad. Auf den Birkhahnbalzplätzen war schon reger Betrieb, aber erst in der folgenden Woche kamen die Hennen dazu, und da ging es richtig los. Aber nicht nur Birkwild fand sich auf dem Balzplatz ein. Goldregenpfeifer, Wiesenpieper, Kampfläufer, Kolkraben und vor allen Dingen Kraniche erschienen vor den Ansitzen. Und so gab es gute Gelegenheiten, an- und abfliegende Kraniche vor guter Waldkulisse festzuhalten.

Mein Favorit März 08:

Weisskopfseeadler am Homer Spit

Die im Winter wohl größte Ansammlung von Weisskopfseeadlern findet sich am Homer Spit. Homer liegt im südwestlichen Bereich der Kenai-Halbinsel. Der Spit ist eine Landzunge, die von Homer aus ca. sieben Kilometer in die Kachemak Bay hineinreicht. Seit vielen Jahren füttert hier eine inzwischen ältere "Eagle-Lady" regelmäßig einmal vormittags die Seeadler mit verschiedenen Fischprodukten. Bis vor etwa zwei Jahren konnten Fotografen noch selber Fische kaufen und sie am Strand den Adlern zuwerfen. Das ist jetzt streng verboten. Und so konzentrieren sich die Hauptaktivitäten der (geschätzt 250) Adler auf die Zeit von 9.30 bis 10.30 Uhr. Aber viele Adler bleiben den ganzen Tag über in der Nähe am Strand und im Treibgutbereich (Bäume, Baumwurzeln, Äste, Eisschollen). Dort sitzen sie lange und ruhig. Mensche gehen ständig den Strand entlang, und so zeigen die Adler wenig Scheu. Bei respektvoller Annäherung hat der Fotograf gute Möglichkeiten bei der Zusammenstellung der Motive.

Mein Favorit Februar 08:

Weisskopfseeadler in Alaska

Unter "Stars and Stripes", der Nationalflagge der USA, war der Bestand der Weisskopfseeadler im vorigen Jahrhundert so sehr gefährdet, dass man um das Leben dieser großen Vögel auf diesem Planeten fürchten musste. Starke Verfolgung durch die Menschen und das Ausbringen von Chemikalien (besonders DDT) führten fast zum Zusammenbruch der Population, obwohl der Weisskopfseeadler schon Ende des 18ten Jahrhunderts Wappenvogel der Vereinigten Staaten von Amerika wurde. Seit etwa 30 Jahren erholen sich die Bestände auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent. Heute ist der Seeadler wieder von der Liste der stark bedrohten Arten gestrichen. Sie sind schnelle und elegante Flieger, die in erster Linie von dem leben, was Flüsse, Seen und Meer ihnen bieten. Selten jagen sie Vögel und Kleintiere. Die Jungvögel sind denen unserer Seeadler sehr ähnlich. Ab dem fünften Jahr ist dann die klare, typische dunkebraun-weiße Färbung zu sehen.

Mein Favorit Januar 08:

Kanibalismus unter Eisbären

Wir fuhren am 21. 11. 2007 morgens kurz vor zehn Uhr den Strand der Hudson-Bay entlang. Jemand rief: Eisbär auf zehn Uhr. Der nächste rief: Der hat eine Robbe. Ich sah im Sucher einen weißen Kopf und konnte feststellen, dass die Beute ein anderer Eisbär war. Beide waren etwa 350 Meter entfernt auf dem Packeis. Es war nach einer Weile sicher, dass ein ausgewachsener Bär (vom Anblick her wahrscheinlich eine Bärin) an einem etwa dreijährigen, leblosen Jungbären fraß. Sie fraß überwiegend die Innereien. Über den Anfang dieses Dramas kann man nur spekulieren. Tatsache ist, dass die Eisbären, bevor sie auf das Eis gehen können, um Robben zu jagen, sehr ausgehungert sind. Wie das Junge umgekommen ist, lässt sich nicht sagen. Es kommt wohl selten vor, dass Eisbären Artgenossen fressen. Noch seltener bekommt man es zu sehen, und das Festhalten im Bild ist wohl ein Glücksfall. Die Lichtbedingungen waren aber auch optimal, weil die Sonne die Luft über dem Eis noch nicht erwärmt hatte und keine Schlierenbildung vorlag, was bei einer so großen Entfernung ja nicht selten ist. Ich habe mit Canon IS 4/500 + 1,4 Konverter + 40D fotografiert. Wegen der hohen Schärfe ( erstes Bild bei Kanada/Churchill-Kanibalismus in Originalgröße) konnte ich noch einen Ausschnitt machen (12,1 MB-RAW-Datei entwickelt mit CS3). Die Sache sprach sich rum, und am nächsten Tag zogen einige Fotografen aufs Eis, um näher am Geschehen zu sein. Aber die Bärin war nicht mehr so aktiv, vermutlich, weil sie sich vollgefressen hatte.